Aarhus, angekommen

Der Start um 8.00 heute Morgen war kühl, der Wind jedoch hatte sich beruhigt. Wir konnten Ebeltoft bei strahlendem Sonnenschein und Windstärke 4 verlassen. Die Fahrt runter ans Kap war schnell. Mit über 6 Knoten rauschten wir im Halbwind dahin.

Vor dem Kap wollte ich reffen, weil die Landabdeckung wegfallen würde und sogar eine Düse stehen könnte. Das hat sich als richtig erwiesen.

Gegen den Leuchtturm Sletterhage hin war der Wind weg. Wir kreuzten noch ein wenig bis der Boatspeed auf läppische 2 Knoten zusammenfiel und der Wind noch mit jämmerlichen 5 Knoten wehte. Wir sind da glatt windmässig verhungert. Also Segel runter und Maschine an, die letzten acht Seemeilen sind wir noch motort.

Physisch sind wir nicht verhungert. Weil es nichts mehr zu tun gab, bereitete ich das Znüni zu.

Die Sandwiches stecken in den Löchern für die Flaschen.

Kurz vor Aarhus stellte sich der Wind wieder ein, da er uns aber genau auf die Nase kam, beschlossen wir, nicht mehr zu kreuzen, sondern unter Maschine nach Aarhus hineinzufahren. Witzlos aber zweckmässig.

Dieser Segler hatte Rückenwind, für ihn lief die Sache noch rund.

Das Anlegemanöver ging sidefin, der Hafen hat viel Platz zum Drehen. Man beachte den perfekthübschen Kringel vor der Einfahrt. Er entstand jedoch nicht weil ich irgendwie die Honneurs machen wollte oder mich zierte. Vor der Hafeneinfahrt wimmelte es nur so von Surfern, Foilern, SUP-lern und Motorböötli.

Ein lebensmüder Anfänger versuchte sich direkt vor dem Loch auf dem Brett zu halten und schien keine Kontrolle über seine Fahrtrichtung zu haben. Ich leide zwar ab und zu an compassion fatigue (Mitleidarmut), aber den Kerl wollte ich doch nicht über den Haufen fahren. Für sein soziales System ist er auch relevant.

Den Abend verbrachten wir in der quirligen Altstadt. Das ist ein Leben hier! Alle Beizen sind voll und die Leute feiern, lachen und geniessen den Sommer. Wir haben in einer Brasserie sehr gut gegessen und lassen nun den Abend auf dem Schiff ausklingen.

Rotwein gibt es auch hier und die imponierende Skyline von Aarhus sieht auch von der Rückseite her gut aus.

Nun haben wir hier für vier Nächte bezahlt. Also, liebe SegelfreundInnen, Laptop abstellen!, es gibt die nächsten drei Tage keine Ausfahrten mehr. Wir wollen Aarhus kennen lernen. Es gibt offenbar so viel schöne und interessante Sachen zu sehen.

Liebe KulturfreundInnen, Laptop an!, es gibt wahrscheinlich etwas zu geniessen.

(Bloss, dass alle unsere Segelgschpänli auch kulturaffin sind).

Übrigens haben wir das tolle Restaurant für morgen Abend schon reserviert. Wir wollen unseren 17.Hochzeitstag gebührend feiern gehen.

4 Antworten

  1. Dorothee Fischer sagt:

    Nun ist also auch bei euch Sommer, aber sicher nicht so heiss wie hier – – 30 Grad und mehr! Die Bilder mit dem tiefblauen kühlen Wasser tun gut, danke! Okay, in der grünen Aare kühlt es sich auch gut ab. Also, geniesst Aarhus und den dänischen Sommer!

    • Marianne sagt:

      Ja, es ist um die 20-25 Grad, je nach Wind. Die einheimische Bevölkerung ist mit Kurzhosen und T-Shirt unterwegs, ich brauche immer noch eine Jacke oder einen Pulli. Am frühen Morgen sind es etwa 16 Grad

  2. Sabine Heiniger sagt:

    Lapi abstellen oder anlassen? Was sollen diejenigen machen, die weder von Kultur noch vom Segeln was verstehen? Dürfen die sich auf Landschaftsfotos freuen? Auf Bilder von halbvollen Weissweingläsern, Wolkenformationen?
    Was auch immer du bloggst, ich liebe es teilzuhaben.

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