Hafentag 2

Wir klassieren uns heute morgen als eingeweht und gehen wandern. Während des Wartens auf den Bus im Ort betrachten wir noch eine Weile den Friedhof. Ein kleines Memento mori ab und zu schadet nicht.

Wir wandern ein paar Stunden in der hügeligen Landschaft und geniessen die Aussicht aufs Meer.

Es ist ein wunderschönes Gebiet. Ein bisschen wie das Emmental. Nur hat es nicht auf jedem Chnubu eine Linde. Es hätte noch viele interessante Dinge zum Anschauen, dafür fehlt uns aber die Zeit. Warum nicht irgendwann wieder kommen?

Zurück in Ebeltoft besuchen wir noch einmal die Glasbläser. Das Ticket von gestern ist eine ganze Woche lang gültig. Einem der Künstler kaufe ich zwei Schälchen ab. Sie sehen aus wie Schiffchen und dienen uns gerade für den Apéro.

Während wir im Cockpit gemütlich windgeschützt sitzen und reden, fahren die dänischen Kinder mit den Optis raus in das Getöse. Es scheint ihnen Spass zu machen. Ab und zu kentert eines und klettert wieder in seine Kiste. Wir sind beeindruckt.

Der Plan für morgen steht. Wir wollen auslaufen und nach Aarhus fahren. Laut Prognose soll das Orgeln des Windes ein Ende finden. Heute Abend haben wir immer noch 5-6 Beaufort, in Böen 7. Das Schiff zittert und die Festmacher knarren. Ein Fall klappert am Nachbarschiff und der Wind heult. Es ist ziemlich kühl, etwa 15 Grad.

Morgen werde ich ablegen und in Aarhus wieder anlegen. Das sind die spannendsten Momente des Tages. Dazwischen wechseln wir uns ab mit steuern (oder besser gesagt, den Autopilot im Auge behalten), Ausguck halten, navigieren, Logbuch schreiben, an den Schoten und Leinen ziehen, die Winschen bedienen, trimmen, Karteneinträge machen und Znüni näh (O-Ton Stiller Has).